Einleitung
Innerhalb der Europäischen Union gibt es vier Zeitzonen. Alle Mitgliedsstaaten kennen neben der regulären Zeit zusätzlich die Sommerzeit.
Um die Zeitzonen sowie Sommer- und Winterzeit eindeutig zu beschreiben, werden häufig Abkürzungen verwendet.
Wir stellen Ihnen hier die Zeitangaben für Deutschland und für die Staaten der Europäischen Union vor.
Die Zeitzonen in der Europäischen Union (EU) seit dem Jahr 2002
Das Europäische Parlament regelte in der Richtlinie 2000/84/EG die Sommerzeit für die Staaten der Europäischen Union.
Die Richtlinie legt fest: Ab dem Jahr 2002 beginnt in allen Staaten der EU die Sommerzeit am letzten Sonntag im März um 01:00 Uhr Weltzeit (das ist 02:00 Uhr MEZ). Der Zeitunterschied der Sommerzeit zur Normalzeit beträgt plus 60 Minuten (+1h; das ergibt 03:00 Uhr MESZ). Die Sommerzeit endet am letzten Sonntag im Oktober um 01:00 Uhr Weltzeit (das ist 03:00 Uhr MESZ bzw. 02:00 Uhr MEZ). Die konkreten Kalenderdaten und Zeiten für die Zeitumstellung werden alle fünf Jahre im Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften für die folgenden fünf Jahre veröffentlicht.
In der Europäischen Union (EU) gibt es zwischen den Azoren (Spanien) und Estland heute vier Zeitzonen. International tragen sie die Bezeichnungen:
- AZOST / AZODT: Azores Standard Time, Azores Day(light)saving Time
- WET / WEST: Western European Time / Western European Summer Time
- CET / CEST: Central European Time / Central European Summer Time
- EET / EEST (EEDT): Eastern European Time / Eastern European Summer Time (Eastern European Daylight Time)
Das Vereinigte Königreich und Irland verwenden abweichende Bezeichnungen für lokale Zeitzonen:
- Irland
- als Sommerzeit IST (Irish Standard Time, das ist gleich WEST, UTC +1h)
- als offizielle Zeit CET (Central European Time, UTC + 1h, allerdings nur im Sommer!)
- als Winterzeit WET (Western European Time) bzw. GMT (UTC +0h)
- Vereinigtes Königreich
- als Standardzeit (Winter) GMT (Greenwich Mean Time, das ist gleich WET, UTC +0h)
- als Sommerzeit BST (British Summer Time, das ist gleich WEST, UTC +1h)
Normalzeit und Sommerzeit
in den Ländern der
Europäischen Union
Tabellarische Übersicht
Der Europäischen Union (EU) gehören im Jahr 5830 insgesamt 27 Nationen an, verteilt über vier Zeitzonen. Unsere Tabelle zeigt, welcher Zeitzone die einzelnen Staaten der Europäischen Union angehören. Sie zeigt daneben die tatsächlichen Uhrzeiten der lokalen Normalzeit und der Sommerzeit in diesen Ländern.
Hintergründig
Zwei Zeiten in Deutschland
Normalzeit (Winterzeit) Mitteleuropäische Zeit (MEZ: UT +1h) | Sommerzeit Mitteleuropäische Sommerzeit (MESZ: UT +2h) |
MEZ und MESZ – CETund CEST
In der Bundesrepublik Deutschland gilt die Mitteleuropäische Zeit, abgekürzt MEZ. 1980 wurde in Deutschland wieder die Sommerzeit eingeführt. Der Zeitunterschied zwischen Sommer- und Winterzeit beträgt eine Stunde. Wenn Zeiten eindeutig unterscheidbar sein müssen, werden diese Abkürzungen hinter einer Zeitangabe zu finden sein:
- MEZ: Mitteleuropäische Zeit (das ist UTC +1h)
- MESZ: Mitteleuropäische Sommerzeit (das ist UTC +2h)
Internationale (englischprachige) Entsprechungen:
- CET: Central European Time (engl. für MEZ)
- CEST: Central European Summer Time ( engl. für MESZ)
Veraltete internationale Bezeichnungen:
- MET: Middle European Time (veraltete engl. Bezeichnung für CET)
- MEST: Middle European Summer Time (veraltete engl. Bezeichnung für CEST)
Hintergründig
GMT, UT und UTC
Um regional gültige Uhrzeiten miteinander vergleichen zu können, müssen sie einen eindeutigen Bezug zu einer Standardzeit, zur Weltzeit haben. Dafür ist eine bestimmte Zeitangabe vorgesehen. Sie ermöglicht es, Zonenzeiten zu beschreiben. Die Weltzeit wurde und wird durch diese Abkürzungen gekennzeichnet:
- GMT (Greenwich Mean Time) in den Jahren 1884 bis 1927,
- UT (Universal Time) in den Jahren 1928 bis 1971,
- UTC (Universal Time Coordinated) in den Jahren ab 1972.
Die Zeitangabe MEZ entspricht der Weltzeit plus eine Stunde. Das bedeutet, gegenüber der Weltzeit gehen die MEZ-Uhren eine Stunde vor. Stehen die Zeiger der Weltzeituhr auf 15:00 Uhr, dann ist es in Ländern mit mitteleuropäischer Zeit 16:00 Uhr.
Die Bezeichnung der Zonenzeit in Bezug zur Weltzeit lautet in diesem Fall: UTC +1h, wobei das kleine »h« die Abkürzung für das englische Wort hour, Stunde ist.
Die Zeitangabe MESZ entspricht UTC +2h.
Hintergründig
Die theoretische Idee der Zeitzonen bestand darin, die Erde entlang des Äquators entsprechend der täglichen Stundenzahl in 24 gleiche Abschnitte zu teilen. Zeitzonen sind Flächen.
Als Bezugspunkt galt der Längengrad 0, auf dem sich das Royal Observatory in Greenwich, England, befindet. Jeder Zeitzonenabschnitt sollte 15 Grad breit sein (360 Grad Umfang / 24 = 15 Grad).
In jeder Zeitzone sollte eine um eine Stunde versetzte Zonenzeit gelten. Die Zonenzeit ist jene Uhrzeit, die in einer Zeitzone gilt.
Die Taktung der Zonenzeiten auf ganze Stunden wurde eingeführt, um zu garantieren, dass innerhalb großer Flächen gleiche Uhrzeiten gelten.
Das war in den Zeiten zuvor nicht gegeben, als mechanische Uhren meist nach einer Sonnenuhr gestellt wurden. Erreicht die Sonne ihren mittäglichen Höchststand über der Sonnenuhr, zeigt die Sonnenuhr 12:00 Uhr an.
Innerhalb Deutschlands gab es daher viele abweichende Lokalzeiten. Denn die Sonne erreicht im Osten Deutschlands etwa 20 Minuten früher als im Westen ihren mittäglichen Höchststand.
Von Längengrad zu Längengrad benötigt die Sonne vier Minuten. In Deutschland beträgt die mittlere Strecke zwischen zwei Längengraden etwa 71 Kilometer. In Städten, die etwa 140 Kilometer in der Luftlinie von Ost nach West auseinanderliegen, beträgt der wahre Zeitunterschied bereits 8 Minuten. Um von Dresden nach Aachen zu wandern, benötigt die Sonne etwa 22 Minuten.
Solche Abweichungen waren nicht mehr tragbar, als mit der Eisenbahn der Fernverkehr aufkam und mit dem Telegraphen Nachrichten praktisch ohne Zeitverlust verschickt wurden. Es war da noch möglich, mit Blick auf lokale Uhren, dass eine Nachricht früher ankam, als sie abgeschickt wurde.
Die festen Zonenzeiten waren wichtige Voraussetzungen für die rasche Entwicklung von Handel, Verkehr und Kommunikation am Ende des 19. Jahrunderts, im Zeitalter der Industriealisierung.
Die Teilung und die Zählung der Zeitzonen wurden gleichmäßig, ausgehend vom Längengrad 0, nach Westen und Osten durchgeführt. Die Zeitzone 0 verlief vom Längengrad 0 bis zum Längengrad 15 westlicher Länge. Zeitzonen westlich der Zeitzone 0 wurden von 1 bis 11 negativ gezählt. Die Sonne geht dort die entsprechende Anzahl Stunden später auf als in der Zeitzone 0. Zeitzonen östlich der Zeitzone 0 wurden von 1 bis 12 positiv gezählt.
Daraus ergaben sich für die Zonenzeiten die 24 (heutigen) Schreibweisen UTC ±0h, UTC +1h bis UTC +12h und UTC -1h bis UTC -11h. Die Schreibweise UTC +1h bezeichnet die Zonenzeit eindeutig als »Weltzeit plus eine Stunde«.
Doch auch die Angabe UTC -12h ist gebräuchlich. Die Zonenzeiten UTC +12h und UTC -12h weisen stets die selbe Uhrzeit aus, unterscheiden sich aber im Tagesdatum. Zwischen den Zeitzonen -11 und +12 verläuft die Datumsgrenze.
Zeitzonen und Zonenzeiten in der weltweiten Praxis
Doch die Praxis sieht etwas anders aus. Die heute vorhandenen Zeitzonen verlaufen nicht genau entlang der Längengrade. Schuld sind gesetzlich definierte Zonenzeiten. Besonders Staatsgrenzen, kulturelle Bindungen zwischen Nachbarstaaten, Traditionen und wirtschaftliche Aspekte bedingen in einem Staat die jeweils gültige Uhrzeit.
So ist es möglich, dass Staaten durch ihre Grenzen und durch die von ihnen gewählte Zonenzeit die von der Idee her gerade verlaufenden Zeitzonengrenzen entlang der Längengrade heftig ausbeulen.
Auch der Stundentakt für die Abstände der Zonenzeiten ist längst wieder durchbrochen. Heute nutzen etliche Staaten offizielle Zeiten, die im Minutenbereich von UTC abweichen. Dann erscheinen »Zonenzeiten« wie beispielsweise UTC +3:30h. Streng genommen handelt es sich nicht mehr um eine Zonenzeit, sondern um eine gesetzlich verordnete Lokalzeit. Doch der übliche Sprachgebrauch unterscheidet nicht wirklich zwischen diesen Begriffen.
In großen Flächenstaaten können gleichzeitig mehrere Zonenzeiten gelten, die in erster Linie auf die Staatsgrenzen hin optimiert wurden, erst in zweiter Linie anhand der Zeitzonen. Umkehrt gilt in China landesweit die Peking-Zeit als offizielle Zeit, obwohl sich China über gut fünf Zeitzonen erstreckt.
Staaten nutzen neben Standardzeiten sehr oft Daylight Saving Times, also Zeiten, die dazu dienen sollen, das verfügbare Tageslicht in den Abendstunden für unterschiedlich motivierte Zwecke zu nutzen: Sommerzeiten oder auch Hochsommerzeiten. So kann es selbst in flächenmäßig kleinen Staaten, die sich nicht über Zeitzonengrenzen erstrecken, im Laufe eines Jahres mehrere Lokalzeiten geben, die auch noch unterschiedlich bezeichnet werden. Handeln dabei Nachbarstaaten in der gleichen Zeitzone unterschiedlich, kommt es zu einer Vermischung der gültigen Zeiten in der selben Zeitzone.
Faktisch gibt es in vielen Zeitzonen heute daher zwei Zonenzeiten: die Standard- oder Normalzeit (die eigentliche Zonenzeit) und die Sommerzeit (die häufig der Zonenzeit der östlich benachbarten Zeitzone entspricht).
Um nun Zeitangaben in Staaten, Ländern und Regionen eindeutig interpretieren zu können, gilt es, vor allem die vielen Lokalzeiten mit ihren unterschiedlichen Bezeichnungen und Abkürzungen zu beachten. Beispiel Deutschland:
Die Fläche Deutschlands liegt in etwa zwischen den Längengraden 6° und 15° Ost und damit in der Zeitzone +1. In Deutschland gilt die Zonenzeit UTC +1h, aber es gelten die Lokalzeiten MEZ und MESZ.
- Deutschland → Zeitzone: +1
- Zonenzeit: UTC +1h (Weltzeit plus eine Stunde)
- Die Zonenzeit +1h resultiert aus der Zeitzone +1
- Lokalzeit im Winter: MEZ = Zonenzeit = UTC + 1h
- Lokalzeit im Sommer: MESZ = Zonenzeit + 1h = UTC +2h
- Die Lokalzeit im Sommer resultiert aus der Zonenzeit UTC +1h und der gesetzlichen Regelung in Deutschland, während der Sommerzeit eine weitere Stunde (+1h) auf die Zonenzeit aufzuschlagen.
Gemeinhin ist die Lokalzeit für uns im Alltag wichtiger als die Zeitzone oder die Zonenzeit. Die Lokalzeit ermöglicht die Bestimmung der genauen Uhrzeit an einem bestimmten Ort unter Berücksichtung aller Besonderheiten, wie beispielsweise lokaler, gesetzlicher Vorgaben, die sich jederzeit ändern können. Die Zonenzeiten bleiben dagegen immer gleich.
Zeitzonen, ausgewiesen durch Linien und Grenzen auf einer Weltkarte, sind wohl nur für wenige Experten und interessierte Mitbürger von Bedeutung. Und somit sind auch die daran gebundenen Zonenzeiten allgemein weniger interessant, wenn auch die Zonenzeiten sehr häufig den Lokalzeiten entsprechen (so auch während der Normalzeit in Deutschland).
Allerdings wird umgangssprachlich der Begriff »Zeitzone« sehr oft anstelle von und gleichbedeutend mit »Zonenzeit« oder »Lokalzeit« benutzt. Der Ausdruck »Zeitzone UTC +1h« oder die Schreibweise »Zeitzone MESZ« sind streng genommen falsch. Aber es hat sich so eingebürgert. Sprache ist eben flexibel. Auch auf unseren Seiten wird da nicht allzu streng unterschieden.
Zeitzonen und Zonenzeiten in Europa und Deutschland
Die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union (EU) befinden sich von den Azoren, die zu Spanien gehören, bis nach Estland zwischen den Längengraden 30° westlicher Länge und 30° östlicher Länge. Es gibt daher vier Zeitzonen (von -1 bis +2), allerdings mit fünf unterschiedlichen Zeiten, verursacht durch Sommerzeitregelungen (von UTC -1h bis UTC +3h). Diese Zeiten werden aus unserer Sicht (ohne Berücksichtigung etlicher nationalsprachlicher Varianten) mit 13 verschiedenen Bezeichnungen geführt. Für jede Bezeichnung gibt es eine Abkürzung.
Deutschland kennt zur Zeit zwei Zeitangaben: UTC +1h (Normalzeit) und UTC +2h (Sommerzeit). Bezeichnet werden diese Zeiten als Mitteleuropäische Zeit (MEZ) und Mitteleuropäische Sommerzeit (MESZ), international mit Central European Time (CET) und Central European Summer Time (CEST).
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